Ausstellung Donnerstag, 4. Oktober bis Freitag, 2. November in der Kirche
Öffnungszeiten Di, Mi und Fr 9-12 Uhr,
Do 15-18 Uhr, So 11-12 Uhr
und nach Vereinbarung
Vortrag zur Ausstellung:
Mittwoch, 24. Oktober 18 Uhr
mit Pastorin Hanna Lehming
Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasses. Diese Tat löste eine weltweite Bewegung aus, welche die Menschen nicht nur in Deutschland,
sondern auch in Europa und Amerika nachhaltig beeinflusste und weltweit Spuren hinterließ. Martin Luther war jedoch nicht nur ein genialer theologischer Denker, Liederdichter und mutiger Reformator der Kirche, sondern auch ein vehement antijüdischer Kirchenmann. Zwar wechselte die Tonlage seiner Auseinandersetzung mit dem Judentum im Laufe seines Lebens, doch Luthers Grundhaltung blieb Zeit seines Lebens dieselbe: Er hielt den jüdischen Glauben für verblendet und die Juden – nach dem Teufel – für die größten Feinde des Christentums. In seiner übelsten antijüdischen Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ ruft der Reformator sogar ausdrücklich dazu auf, Synagogen und Häuser der Juden zu zerstören, ihre Gebet – und Talmudbücher zu verbrennen, die Juden zu entrechten und als letzte Möglichkeit, sie zu vertreiben. Wie kann Luthers Judenfeindschaft verstanden werden? Was ist ihr Kontext? Kann man sie als Entgleisung bewerten, war sie schlicht zeitbedingt oder weist sie auch auf Grundprobleme der reformatorischen Theologie hin? Zur Feier der Reformation gehört jedenfalls unverzichtbar eine offene Auseinandersetzung mit Luthers Judenfeindschaft. Hierzu will die Ausstellung „‘Ertragen können wir sie nicht’ – Martin Luther und die Juden“ anregen, die im Referat für Christlich– Jüdischen Dialog der Ev.-Luth. Nordkirche konzipiert wurde. Auf 17 Tafeln informiert die Ausstellung über Grunddaten der Biographie Martin Luthers, gibt einen Überblick über Luthers Äußerungen
zu „den Juden“ und ordnet sein Verhältnis zum Judentum in die Theologiegeschichte ein. Ausführlich stellt sie Geschichte und Status des Judentums in Deutschland bis in die Reformationszeit dar.
Pastorin Hanna Lehming
Zur Ausstellung gibt es ein Begleitheft, das gegen Spende mitgenommen werden kann.